Soziale Qualität

Als soziale Aspekte werden sämtliche Faktoren bezeichnet, die Einfluss auf die Identität des Menschen haben. Dieser Identifikationsprozess findet statt, indem der Mensch seine Umgebung wahrnimmt und beurteilt. Dabei spielen soziale Bedürfnisse des Einzelnen ebenso eine Rolle wie kulturelle Wertvorstellungen eines gesellschaftlichen Systems.
Bewusst oder unbewusst bewerten Menschen ihre unmittelbare Umgebung. Die daraus resultierenden positiven oder auch negativen Empfindungen spiegeln sich im Grad des Wohlbefindens und der Motivation wider. Folgende Schutzziele sind in die Nachhaltigkeitsbetrachtung einzubeziehen:

  1. Gewährleistung der Funktionalität
  2. Sicherung der Gestaltungsqualität
  3. Sicherstellung von Gesundheit, Behaglichkeit und Nutzerzufriedenheit, Sicherheit

Gewährleistung der Funktionalität

Unter Funktionalität versteht man die Eigenschaft eines Gebäudes, bestimmte Funktionen in Abhängigkeit von Nutzungsanforderungen zu erfüllen. Funktional ist ein Gebäude beispielsweise dann, wenn das Gesamtentwurfskonzept, die Funktions- und Raumzuordnungen, die Detail- und Innenraumgestaltung, die infrastrukturelle Zugänglichkeit sowie die Ver- und Entsorgung optimal aufeinander und mit den Nutzungsanforderungen abgestimmt sind.

Sicherung der Gestaltungsqualität

Eine hohe Gestaltungsqualität umfasst nicht nur eine anspruchsvolle, dem Standort und der Nutzung angemessene architektonische Gestaltung des Gebäudes und seiner Außenanlagen, sondern auch die Qualität der stadträumlichen Einbindung. Nachhaltiges Planen erfordert nicht nur die Berücksichtigung derzeit geltender Werte, sondern aufgrund des langfristigen Zeithorizonts ebenso die Berücksichtigung von künftig geltenden Werten. Im Sinne der Nachhaltigkeit muss die Gestaltungsqualität für die gesamte Lebensdauer des Gebäudes gewährleistet werden.

Sicherstellung von Gesundheit, Behaglichkeit und Nutzerzufriedenheit, Sicherheit

Durch eine gezielte Baustoffauswahl lassen sich mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen vermeiden und Innenräume mit niedrigen Konzentrationen flüchtiger und geruchsaktiver Stoffe schaffen. Durch die Sicherstellung eines hinreichenden Luftwechsels kann eine gute Qualität der Innenraumluft auch in Bezug auf die CO2-Konzentration in der Raumluft gesichert werden.

Um Nutzungsbedingungen behaglich zu gestalten, ist ein gleichermaßen thermisch, akustisch und visuell angenehmes Raumklima zu gewährleisten. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Produktivität und Zufriedenheit der Nutzenden in direktem Zusammenhang mit den Nutzungsbedingungen stehen.

Das subjektive Empfinden von Sicherheit trägt grundlegend zur Behaglichkeit von Menschen bei. Maßnahmen, die das subjektive Sicherheitsgefühl erhöhen, sind in der Regel auch dazu geeignet, die Gefahr von Übergriffen durch andere Personen zu verringern.

Quelle:
Leitfaden Nachhaltiges Bauen, BM für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Deutschland